EKS ON! Energiereise nach Bayern

Schlösser, Bier und Windkraft

Auf der Reise nach Bayern konnten unsere Leserinnen und Leser viel Interessantes und Spannendes sehen:  Von historischen Sehenswürdigkeiten über Grossstadtflair bis hin zu Einblicken in die moderne Technik. Erfahren Sie mehr dazu im Reisebericht.

Das Wetter meinte es besonders gut in dieser Woche, denn das Thermometer kletterte täglich auf über 30 Grad im Schatten. Doch die Hitze tat der Stimmung keinen Abbruch. Das kühle Bier in den schattigen Biergärten schmeckte dafür gleich doppelt so gut. Bereits auf der Hinreise führte uns Edi, der Chauffeur des Carunternehmens Rattin aus Schaffhausen, zum Märchenschloss Neuschwanstein. Wir genossen die Aussicht von der Marienbrücke und die anschliessende Schlossführung. Beim Blick hinter die Kulissen eröffneten sich dem Besucher neben den prächtig gestalteten Räumen auch das extravagante Leben des Ludwig II. Am Abend erreichten wir dann unser Hotel am Isartor in München, das uns für die weiteren Tage als guter Ausgangspunkt diente. Die Stadtführerin Virginia holte uns am nächsten Morgen zur Altstadtführung ab und lehrte uns in kurzer Zeit viel Wissenswertes zur Geschichte und dem heutigen Stadtleben. Nach dem Essen erwartete uns Dr. Brandlmeier im Deutschen Museum, der uns sachkundig die geschichtlichen Zusammenhänge der Industrialisierung und die Erfindungen der Menschheit erläuterte. Den Abschluss krönte eine Starkstromvorführung mit lauten Blitzeinschlägen und Faradayschem Käfig.

Am Mittwoch stand der Besuch bei der Erdwärme Grünewald auf dem Programm. Der Geschäftsführer Andreas Lederle begrüsste uns am Eingangstor und vermittelte den Teilnehmenden, wie sie die Wärme des Thermalwassers nutzen, das in einer Tiefe von rund 4000 m mit 130 Grad sprudelt. Die Anlage produziert Wärme für rund 1800 Liegenschaften und führt dieses durch ein Netz von 60 km. Die Gesamtwärmeleistung beträgt 40 MW. Seit 2014 produziert die Anlage Strom aus der restlichen Wärme mit einer Gasturbine. Diese Anlage hat eine Leistung von 4,3 MW, und da die Energie aus erneuerbaren Quellen stammt, wird sie über das EEG vergütet.

Nach der Technik folgte die Natur. Mit dem Schiff auf dem idyllischen Starnberger See genossen wir Weisswurst und das Bilderbuch-Panorama. Edi holte uns am anderen Seeufer ab und führte uns ins nahe gelegene Benediktinerkloster Andechs. Wir wurden durch die Wallfahrtskirche geführt und staunten nicht schlecht über den grossen Magnet, den dieser Wallfahrtsort auch heute noch auf Pilgergruppen ausübt. Die Bier Degustation in der Klosterbrauerei kam dann zur rechten Zeit. Am nächsten Morgen besuchten wir die BMW-Welt mit BMW-Museum, bevor wir uns von der Bayrischen Hauptstadt verabschiedeten. Auf dem Weg nach Nürnberg passierten wir die Goldschlägerstadt Schwabach. Wir lernten von Goldschlägermeister Dieter Drotleff, wie aus einem Goldbarren Blattgold wird, das so hauchdünn ist, dass man es fast durchschauen kann. Das Schwabacher Blattgold findet man auch heute noch in der ganzen Welt, wo es Schlösser, Kirchen und auch das eine oder andere Luxusobjekt eines Scheichs ziert. Am Abend bezogen wir im Maritim Hotel Nürnberg unsere angenehm klimatisierten Zimmer.

Der Freitag war der Windkraft gewidmet. Die Produktionshallen der Firma Max Bögl Wind AG in Sengenthal werden den Teilnehmenden sicher in guter Erinnerung bleiben, denn dort wird mit richtig grossem Gerät Hand angelegt. Täglich entsteht dort ein kompletter Windturm. Wir waren alle sehr beeindruckt. Nach einem leckeren Mittagessen besichtigten wir einen nahen gelegenen Windpark, wo wir die riesigen Anlagen in Aktion bestaunen konnten. Der Samstag war dann ganz allein für die schöne Stadt Nürnberg reserviert, über die wir nach einer Stadtführung einen ersten Überblick erlangten. Nachmittags konnte sich jeder frei nach Lust und Laune bewegen und viele nutzten die Gelegenheit und schlugen beim Sommerschlussverkauf zu. Nach dem Frühstück am Sonntag verabschiedeten wir uns dann auch von Nürnberg und traten die Heimreise an. Diese führte uns über die Stadt Calw bei Stuttgart. Sie ist die Geburtsstadt Hermann Hesses, so dass wir bei der geführten Stadtführung immer wieder auf seinen Spuren wandeln konnten. Pünktlich und bei besten Strassenverhältnissen erreichten wir am Sonntagabend Schaffhausen. Um viel Wissen reicher und Dank der deftigen bayrischen Küche auch um einige Gramm mehr auf den Rippen verabschiedeten wir uns voneinander und freuen uns heute schon auf das nächste Mal. (jh)

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