Wo geht’s lang mit der E-Mobilität?

Schild

Zu geringe Reichweiten, zu wenig Ladestationen, zu teuer: Dies die Hauptargumente, die gegen Elektroautos vorgebracht werden. Aber es tut sich etwas. Den Weg in die Zukunft der E-Mobilität weisen mitunter Automobil-Messen. Ein Augenschein bei der IAA 2013 in Frankfurt.

Die Versuche, dem Elektroauto zum Durchbruch zu verhelfen, sind mal halbherzig, mal gewagt. Noch liegt der Anteil der E-Autos in Deutschland bei nicht einmal 0,2 %. Nach einer Statistik waren am 1. Januar 2013 in Deutschland insgesamt 7114 Personenwagen mit Elektroantrieb registriert. Prozentual betrachtet vermochten zwischen 2011 und 2012 zwar in der Schweiz die Elektroautos (+68,4%) stark zuzulegen. Mit Beständen von 1800 Fahrzeugen sind ihre Anteile an der schweizerischen Autoflotte aber nach wie vor marginal.

Marginal, aber allseits präsent

Gemessen an der Anzahl der ausgestellten Autos spielen die elektrisch angetriebenen Wagen auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt keine grosse Rolle. Doch kein Hersteller kann es sich mehr leisten, nicht wenigstens ein Modell im Sortiment zu haben.

Renault ZOE

Mit Renault ist ein grosser europäischer Hersteller schon lange auf der E-Bühne. Die Franzosen treiben das Thema Elektromobilität nicht nur halbherzig voran. ZOE heisst der jüngste Spross aus der Elektrofamilie. Das Auto schafft locker 200 Kilometer, sagen Tester. Renault selbst gibt eine Reichweite von 210 Kilometern an. Der Kleinwagen kostet vergleichsweise schmale 22’000 Euro und stellt damit einige Wettbewerber in den Schatten. Im Frühjahr kommenden Jahres soll es auch die Möglichkeit geben, den Wagen mit einem normalen Haushaltsstecker zu "betanken", denn "Kunden wollen diese Sicherheit haben, wenn sie zum Beispiel die Oma auf dem Land besuchen", sagt Clarice Di-Bernardi von Renault.

VW

VW offensiv elektrisch

Der Wolfsburger VW-Konzern will bis 2018 weltweiter Marktführer bei der Elektromobilität werden. Dazu würden alle Fahrzeugklassen elektrifiziert, so Vorstandschef Martin Winterkorn zum Auftakt der 65. Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) Frankfurt am Main, die bis 22. September 2013 dauert. Das Elektroauto dürfe keine rollende Verzichtserklärung sein, es müsse die Kunden in jeder Hinsicht überzeugen.
Bis Ende kommenden Jahres sollen 16 neue Modelle bei den deutschen Händlern stehen. Marktführer VW rechnet damit, 2018 schon 100’000 reine E-Autos zu verkaufen. Gemessen an den heutigen Zahlen wäre das ein Prozent vom konzernweiten Jahresabsatz. Daimler hat neun Modelle mit Batterie- oder Brennstoffzellenantrieb am Laufen.

VW stellt auf der Leitmesse u. a. die rein batteriegetriebenen e-up! und e-Golf sowie die Plug-In-Hybriden Audi A3 e-tron und Porsche Panamera S E-Hybrid vor. Bis 2014 seien zunächst insgesamt 14 Modelle mehrerer Konzernmarken mit Elektro- oder Hybridantrieben verfügbar, so Winterkorn. Bei entsprechender Nachfrage könnten bis zu 40 neue Modelle mit alternativen Antrieben ausgerüstet werden. Der Schlüssel, um die Elektromobilität schnell und wirtschaftlich über alle Marken und Fahrzeugklassen auszurollen, seien die modularen Baukästen, die von vornherein auf die Montage von Elektroantrieben ausgelegt wurden, so der Vorstandschef.

BMW

Auch BMW setzt auf den Elektroantrieb

Bei BMW ist alles auf die Serienversionen der Elektroautos i3 sowie i8 ausgerichtet. Nun hat BMW auch die Preise für den i8 genannt. 126’000 Euro müssen die Käufer mindestens auf den Tisch legen. Das Leergewicht des i3 beträgt 1195 kg, der Elektromotor leistet 170 PS, der Spurt von 0 auf 100 km/h klappt in 7,2 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist aus Effizienzgründen auf 150 km/h limitiert. Die Reichweite liegt bei 130 bis 160 km. Mit dem 34 PS starken Zweizylinder-Benzinmotor, der neben dem E-Antrieb über der Hinterachse untergebracht wird, erhöht sich die maximale Reichweite im Alltagsbetrieb auf 300 km.

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