
3. Januar 2020 – Skifahren oder Snowboarden macht Spass. Zumal dann, wenn der Wintersport auf Nachhaltigkeit setzt. Die Zeiten, wo man als Wintersportler ein schlechtes Gewissen haben musste, sind vorbei. Das Portal skiresort.de nimmt weltweit 434 Skiorte auf Umweltverträglichkeit unter die Lupe. Die folgenden sieben Schweizer Standorte (nach Alphabet) erhalten die Bestnoten und zwar fünf von fünf möglichen Sternen. Es sind dies: die Aletsch Arena, Andermatt/Sedrun, Disentis, Gemsstock-Andermatt, Saas Fee, St. Moritz und Zermatt.
Aletsch Arena
Bettmeralp, Fiescheralp und Riederalp (alles Orte im Skigebiet der Aletsch Arena) sind autofrei. 2017 wurde das Feriengebiet als «umwelfreundliches Skigebiet» ausgezeichnet.
Andermatt/Sedrun – Nätschenen/Gütschen/Oberalp
Der Strom wird zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gemacht. Die Wild- und Waldschongebiete dürfen von Sportlern nicht befahren werden. Ein örtliches Gastrolabel verwendet Zutaten aus der Region und bietet gratis Bergwasser.
Disentis
Die Bergbahnen werden mit Strom aus Wasserkraft betrieben, eine Solaranlage sorgt für weiteren Strom. In den Skigebieten wird auf Wildschutzzonen hingewiesen.
Gemsstock-Andermatt
siehe Andermatt/Sedrun
Saas-Fee
Das Walliser Dorf ist die weltweit erste CO2-neutrale Gemeinde. Saas-Fee bezieht zu 100% Naturenergie aus Wasserkraft. Das Dorf ist auto- und feinstaubfrei. Jeder Kamin ist mit einem Feinstaubfilter versehen.
St. Moritz-Corviglia
Das Projekt «Clean Energy St. Moritz/Engadin» gilt als Trendsetter. Der berühmteste Ferienort der Schweiz setzt als erster konsequent auf den Einsatz erneuerbarer Energien. Die Pistenfahrzeuge sind mit Abgas-Partikelfilter ausgestattet, zusätzlich werden viele Hyprid-Pistenfahrzeuge eingesetzt.
Zermatt/Breuil-Cervinia/Valtournenche-Matterhorn
Der markanteste Schweizer Berg lächelt stolz in die Ebene hinab. In Zermatt sind ausschliesslich elektrisch betriebene Fahrzeuge unterwegs. Private Autos sind nicht erlaubt. Es gibt markierte Schutzgebiete für Wildtiere und regelmässige Infokampagnen sensibiliseren dazu, achtsam mit der Natur umzugehen. An verschiedenen Stellen wird Wärme von Photovoltaik-Anlagen erzeugt.
Öko-Fatal ist Hallen-Ski
Am Tabellenende – also in den Flop 10 der skiresort.de-Auswertung – dort, wo nur ein Stern matt funkelt – fungieren Skihallen in Belgien, Holland oder arabischen Wüstenstaaten. Selbst die am schlechtesten bewerteten Schweizer Destinationen erreichen allesamt immerhin noch mindestens drei Sterne.
Was ist eigentlich ...
…
«Nachhaltigkeit» hat eine komplexe Begriffsgeschichte. Heute sind im Wesentlichen drei Bedeutungen zu unterscheiden:
- die ursprüngliche Bedeutung: eine über längere Zeit anhaltende Wirkung
- die besondere forstwissenschaftliche Bedeutung als forstwirtschaftliches Prinzip, nach dem nicht mehr Holz gefällt werden darf, als jeweils nachwachsen kann
- die moderne, umfassende Bedeutung im Sinne eines Prinzips, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann
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