Beim Reisen, sei es mit dem Auto, Flugzeug, Bus oder der Bahn, verursachen wir 30 Prozent unseres persönlichen CO2-Ausstosses. Was aber sagt uns das Bauchgefühl bezüglich Ranking unserer Schadstoff-Emissionäre? Auto vor Flugzeug – oder doch eher umgekehrt?

Überhaupt kein Problem: Mit ein paar Mausklicks lässt sich das leicht feststellen, was auf der Reise von Schaffhausen nach Genf energieeffizienter ist und weniger Schadstoffe emittiert: Das Auto (siehe Grafik links unten) hat überall die Nase vorn, sei es beim Kohlenmonoxid-Ausstoss, beim Energieressourcenverbrauch, beim Feinstaub, bei den Stickoxiden oder Nicht-Methan-Kohlenwasserstoffen.

Im postfaktischen Zeitalter scheint also der weitverbreitete (Stammtisch-)Vorwurf bestätigt: Fliegen ist alles andere als ökonomisch, schon gar nicht ökologisch. Aber stimmt das wirklich? Kommt drauf an. Denn wer genau hinschaut, stellt Überraschendes fest: Fliegen ist ökonomischer als Autofahren – zumindest auf der Langstrecke. Die Fakten kann jeder selbst überprüfen. Für den Antrieb der vier Triebwerke transportiert zum Beispiel eine Boeing 242 000 Liter Kerosin. Bezogen auf die durchschnittliche Grösse eines Autotanks könnte ein Autofahrer gut 4 000 Mal eine Tankstelle ansteuern, um diese Menge Sprit zu bewältigen. Gehen wir weiter von einem grosszügigen Durchschnittsverbrauch von 7,5 Litern auf 100 Kilometer aus, könnte ein Auto mit einer einzigen Flieger-Tankfüllung satte 3,2 Millionen Kilometer fahren.

Nun kommts: Ein Flugzeug, das um die 350 Passagiere befördert, verbraucht auf der Langstrecke rund 3,6 Liter pro Fluggast und 100 Kilometer. Ein mit vier Personen voll besetztes Auto verbraucht dagegen nur knapp 1,9 Liter pro Fahrgast. Allerdings sitzen hierzulande in Autos im Schnitt nur zwei Personen, während ein Flieger meist mit weit mehr als 90 Prozent ausgelastet ist. Womit die «Königin der Lüfte» gewinnt, was zu beweisen war. Allerdings reist der Kluge im Zuge. Da ist wirklich was dran. Denn die Bahn hat – zumindest energietechnisch – die Nase in sämtlichen Disziplinen vorn.

 

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