Das Fieber der Erde in der Atmosphäre messen

Die Erde fiebert vor sich hin – und das seit Längerem. Wie sehr, ist äusserst anspruchsvoll zu bestimmen. Denn die Treibhausgase in der Atmosphäre lassen sich nur im Milli-Bereich nachweisen. Dies rund um die Welt und massgeblich auch in der Schweiz.

Wie wir auf ekson.ch bereits früher berichtet haben, wird Online-Monitoring unter anderem in Beromünster (Bild), aber auch an anderen Orten betrieben. Dabei ist die Messung von Treibhausgasen äusserst anspruchsvoll, denn oft sind sie in der Atmosphäre nur in Spuren enthalten. So liegt der CO2-Anteil in der Luft aktuell bei 400 ppm («parts per million») – das sind 0,04 Prozent. Die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre ist 2016, verglichen mit der vorindustriellen Zeit, auf fast die 1,5-fache Konzentration angestiegen – und wächst stetig weiter. Im Rahmen des GAW-Programms («Global Atmosphere Watch») überwachen mehr als 50 Staaten gemeinsam Treibhausgase wie CO2, Methan und Lachgas. Ende August 2017 trafen sich über 150 Spezialisten aus aller Welt an der Empa, um Grundlagen für Langzeitmessungen zu diskutieren und neue Messmethoden zu entwickeln.

Die Forscher, die sich am GAW-Programm der «World Meteorological Organization» (WMO) beteiligen, sind Spezialisten für Fiebermessungen in der Atmosphäre. Sie beobachten durch online-Messungen zum Beispiel die atmosphärische CO2-Konzentration und analysieren dessen Quellen und Senken. Nach Angaben des «Greenhouse Gas Bulletin» der WMO sind rund zwei Drittel des globalen Treibhauseffekts auf CO2 zurückzuführen. Rund 17 Prozent trägt das zweitwichtigste Treibhausgas, Methan (CH4), bei. An dritter Stelle folgt Lachgas (N2O) mit einem rund 6-prozentigen Beitrag.

Die Empa und die Universität Bern überwachen seit 2000 den CO2-Gehalt der Luft über Europa in ihrer Messstation auf dem Jungfraujoch, die zum weltweiten GAW-Netz gehört. Die Messungen in der Schweiz zeigen einen vergleichbaren, kontinuierlichen Anstieg der CO2-Konzentration wie am Mauna Loa Observatorium auf Hawaii. Dort wird die CO2-Konzentration seit 1958 gemessen.

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