125 Jahre alt ist die Rolltreppe geworden, im Fachjargon auch Fahrtreppe genannt. Ihr Zweck ist über all die Jahre der gleiche geblieben: kraftsparend Höhenunterschiede überwinden helfen. Doch etwas hat sich seit den Anfangszeiten entscheidend geändert.

Es geschah am 15. März 1892, als einem gewissen Jesse W. Reno das US-Patent auf eine Personenförderanlage erteilt wurde. Diese bestand noch nicht aus keilförmigen Stufen, sondern aus einem Gummischrägband mit Holzplatten, also eigentlich aus einem schrägen Förderband mit festen, flachen Gliedern. Später kamen die Stufen hinzu, seitdem werden täglich Hunderte Millionen Menschen auf Fahrtreppen, wie sie offiziell heissen, befördert. Rolltreppen sind mittlerweile unverzichtbar für einen geordneten Verkehrsfluss beim Personentransport, sei es in Kaufhäusern, Bahnstationen oder Flughäfen. Am Antriebsprinzip hat sich bis heute wenig geändert. Grundsätzlich basieren sie auch heute noch auf einem Endlosband, an dem Stufen befestigt sind und das durch Zahnräder betrieben wird.

Nachhaltigkeit ist heute gefragt

Was den Energieverbrauch betrifft, hat sich einiges getan. Waren die energieintensiven Elektromotoren der ersten Rolltreppen insbesondere darauf ausgerichtet, die sperrige Konstruktion in Gang zu halten, steht heute ein möglichst energiesparender Betrieb im Zentrum. Das fängt bei leichteren Materialien an: Stufen aus Aluminium statt Stahl. Ausserdem werden moderne Fahrtreppen lastabhängig betrieben. Der Energieverbrauch des Motors passt sich automatisch an das jeweilige Passagieraufkommen an. Eine grosse Errungenschaft in Sachen Nachhaltigkeit ist zudem die sogenannte Rekuperation. Dabei wird überschüssige Energie aus vollbesetzten Abwärtsfahrten zurück in das Versorgungsnetz geleitet. Die SBB betreibt in ihren Bahnhöfen landesweit rund 270 Rolltreppen. Diese fressen über 5 Gigawattstunden Strom jedes Jahr. Damit könnte man rund 1 300 Haushalte mit Strom versorgen. Das Sparpotenzial ist also beachtlich.

Was die Geschwindigkeit betrifft, dürfen Fahrtreppen je nach Neigung nur mit 0,5 bis 0,75 Metern pro Sekunde unterwegs sein. So will es in der EU die Norm EN 115. Und der Handlauf darf auf keinen Fall langsamer und nur bis zu zwei Prozent schneller als die Treppe sein.

Die kürzeste Rolltreppe übrigens hat gerade einmal fünf Stufen und führt über 83 Zentimeter im japanischen Kawasaki. Siehe Film unten.

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