
13. August 2020 – Am 3. August 2020 meldete das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL), dass in der Woche zuvor die Pipistrel Velis Electro in Ecuvillens im Kanton Freiburg zu ihrem Jungfernflug gestartet ist. Der batteriebetriebene Zweiplätzer kann bis zu 50 Minuten in der Luft bleiben und symbolisiert einen wichtigen Schritt im umweltfreundlichen Fliegen.
Was die Maschine kann
Das E-Flugzeug stammt aus der Werft des slowenischen Herstellers Pipistrel. Sein Elektromotor ist beim Start für 90 Sekunden 78 PS stark, während des Flugs 67 PS. Zwei 60 Kilo schwere Lithium-Ionen-Akkus liefern den Strom für den Motor. Die kurze Flugzeit von 50 Minuten ist unter anderem dem Gewicht der Akkus geschuldet. In einer Stunde sind sie wieder aufgeladen. Die Pipistrel Velis Electro wird der Leichtaviatik zugeordnet und dient hauptsächlich der Pilotenausbildung. Eine kommerzielle Nutzung, z.B. für Rundflüge oder Kurzstrecken zwischen Regionalflugplätzen, rückt jedoch in greifbare Nähe. Elektrische und damit klimaneutrale Passagierflugzeuge hingegen werden wohl nicht so bald Realität werden.
Entwicklung der Zulassungsbedingungen
Doch wie zertifiziert man das weltweit erste Elektroflugzeug? Der bisherige Zertifizierungsrahmen der European Aviation Safety Agency (EASA) sah dafür nichts vor. Die Bedingungen für Betrieb, Wartung und Ausbildung mussten also erst erarbeitet werden. Nicht zuletzt durch die intensive Mitarbeit des BAZL ist dies innerhalb von rund drei Jahren gelungen.
Weniger Lärm
Ein Elektromotorflugzeug wie die Pipistrel Velis Electro stösst nicht nur keine Abgase aus, sondern ist auch leiser. Mit höchstens 60 Dezibel ist sie für am Boden Gebliebene fast gar nicht zu hören. In der Freizeitfliegerei könnte das die Lärmbelastung für die Flugplatzanwohner verringern.
Bildquelle: Bundesamt für Zivilluftfahrt