Immer öfter werden Analysen vom Labor direkt ins Feld verlagert. Das spart neben Energie auch viel Zeit, wie das Beispiel eines mobilen Massenspektrometers aus Schweizer Produktion zeigt.

Welche Auswirkungen haben vulkanische Gase im Kivusee in Zentralafrika? Wie funktioniert das Grundwassersystem des Rheins bei Pratteln? «miniRuedi» gibt Auskunft stromsparend und innert kurzer Zeit. Das 13 kg leichte Massenspektrometer ist in einem Rollkoffer untergebracht und braucht viel weniger Strom als seine ungleich teureren, stationären Spektrometer im Labor: nämlich mit seinen 50 Watt nicht mehr als eine alte Glühbirne. An einem einzigen Tag konnte man in einer Abfalldeponie in der Nordostschweiz das Vorkommen verschiedener Gase untersuchen. Damit können Belüftungsmassnahmen des Deponiekörpers optimiert werden, um die Entstehung von Methan, einem starken Treibhausgas, zu vermindern. Auch in Australien war «miniRuedi» bereits im Einsatz. Für die dort vorgenommene vollständige Grundwasseranalyse wurden lediglich zwei Wochen benötigt, eine Arbeit, die mit herkömmlichen Methoden sechs Jahre gedauert hätte. Geplant sind auch Analysen in Norwegen bei einer Erdgas- und Erdölfirma. Dort soll «miniRuedi» die Gasflüsse überwachen.

«Am Einsatzort installiert, misst «miniRuedi» sofort und effizient Gase aufgrund minimer Proben; so beeinflusst er das Probeumfeld nicht», wird Matthias Brennwald, Umweltphysiker und Entwickler des Geräts, in einer Medienmitteilung zitiert. Inzwischen ist das mobile Massenspektrometer so erfolgreich, dass für den Vertrieb nun die Firma «Gasometrix» gegründet wurde. Als einer der ersten Kunden konnte die Universität Oxford gewonnen werden. Wie die Karte unten zeigt, reisen die Forschenden um die ganze Welt zu den unterschiedlichen Forschungsprojekten.

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