
Die kalten Tage machen es erst richtig bewusst: Wärme ist gefragt. Die aber braucht Energie. In der Schweiz könnte die Hälfte des Energiebedarfs für Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energieträgern versorgt werden. Und mit der Umsetzung einer «KWK-Roadmap» könnten in Europa CO 2-Emissionen eingespart werden.

Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bzw. Wärme-Kraft-Kopplung (WKK) ist die gleichzeitige Gewinnung von mechanischer Energie, die in der Regel unmittelbar in elektrischen Strom umgewandelt wird, und nutzbarer Wärme für Heizzwecke (Fernwärme oder Nahwärme) oder für Produktionsprozesse (Prozesswärme) in einem Heizkraftwerk.
Das KWK-Potenzial ist enorm. Mit der Umsetzung einer «KWK-Roadmap» könnten in Europa enorme Mengen CO 2-Emissionen eingespart werden. In dem von der EU-Kommission unterstützten Projekt wurden für alle EU-Länder Ausbauziele für KWK und entsprechende Strategien entwickelt. Allein in Deutschland könnten durch hocheffizienten KWK-Strom aus Bioenergie und Erdgas grosse Teile des Kohlestroms ersetzt und die jährlichen CO 2-Emissionen um 104 bis 123 Mio. t gesenkt werden. Die Jahresproduktion aus KWK könne sich bis 2030 auf 185 Mrd kWh annähernd verdoppeln.
Fernwärme Schweiz: «Was können wir noch tun?»
Vom gesamten Energiebedarf der Schweiz werden 40% für Wärme- und Kälteversorgung benötigt. Eine Studie des VFS (Verband Fernwärme Schweiz) zeigt auf, dass die Hälfte davon mit erneuerbaren Energieträgern über Fernwärme/Fernkälte wirtschaftlich versorgt werden kann. Die Bemühungen ruhen nicht. Das Fernwärme-Forum vom 22. Januar 2015 beschäftigt sich unter anderem mit der Thematik Klimawandel und der Frage «Was können wir noch tun?». Anschliessend ist das Schlüsselthema des Forums das «Weissbuch Fernwärme Schweiz», das die zunehmende Bedeutung der erneuerbaren Energieträger bis 2050 und die tragende Rolle der Fernwärme/Fernkälte aufzeigt. In den letzten Jahren wurden in der Schweiz über 700 Wärmekraftkopplungsanlagen gebaut.