
6. Februar 2020 – Aus ökologischen Gründen ist die Blumenschenkerei mitten im kalendarischen Winter Unsinn. Der Verkaufsleiter der Zürcher Blumenbörse sagte der NZZ, 80 Prozent der Blumen würden zu dieser Jahreszeit importiert. Im Sommer stammt immerhin jede zweite Rose oder Tulpe aus der Schweiz.
Die ökologischste Variante wäre der Verzicht, sowohl bei Rosen wie auch bei Süssigkeiten. Aber bei Blumen gibt es längst das Label Fair Trade und so lohnt sich der genaue Blick auf die Herkunft der Rosen. Fairtrade-Blumen kommen zwar oft auch aus dem Ausland, machen aber zumindest keinen Umweg. Und sind erstaunlicherweise immer noch nachhaltiger, als wenn sie bei uns angepflanzt würden. Aber der Reihe nach.
Für mich solls faire Rosen regnen
Auch wenn die Schweizer Winter milder geworden sind; für Rosen ist es immer noch zu kalt. Südlich des Äquators – in Ecuador, Tansania, Äthiopien oder Kenia – gedeihen sie aber prächtig. Von dort werden die Fairtrade-Blumen per Flugzeug direkt in die Schweiz gebracht. Blumen aus konventionellem Anbau werden ebenfalls direkt nach Europa geflogen, zuerst jedoch in die Handelsdrehscheibe Niederlande. Mit LKW’s kommen sie von dort in die Schweiz. Ist die konventionelle Blume auf dem südlich-warmen Feld mal abgeschnitten, dauert es zwei Tage, ehe sie im Schweizer Blumenladen steht. Laut dem Floristenverband Schweiz ist dieser lange Transportweg immer noch ökologischer, als es die Produktion in Europa wäre. Ist es bei uns frostig, wachsen die sensibeln Pflanzen nur im beheizten Gewächshaus unter Kunstlicht.
Eine Umfrage des Floristenverbandes von 2017 zeigte übrigens auf, dass 85 Prozent der Blumenkäufer bereit sind, durchschnittlich CHF 1,45 mehr für fair angebaute Rosen zu bezahlen – und zwar bei einem Stäckpreis von CHF 7,50 pro Rose.
Jeder isst 11 Kilo Schoggi
Einfach ist es, fair produzierte Schoggi zu verschenken. Da gibt es viele Anbieter und die Deklaration ist klarer. Viele Hersteller bieten Bio-Schoggi an, es gibt diverse Online-Portale, auf denen man sich schlau machen kann, wie swisschocolate.ch oder swissfairtrade.ch. Immerhin vertilgt jeder Schweizer im Jahr elf Kilogramm Schokolade. Dafür braucht es die Jahresernte von 27 Kakaobäumen mit 27000 Kakaobohnen.
Ich liebe Dich
Die einfachste, ökologischste und süsseste Möglichkeit für die frohe Valentinstag-Botschaft wäre die direkte Rede. Sie kostet uns etwas Luft, vielleicht etwas Mut und bringt oft genauso viel, wie wenn wir unseren Liebsten eine Rose oder ein paar feine Praliné schenken. Wir müssen sie nur aussprechen, die drei berühmtesten Worte der Menschheit. In dem Sinn, geniessen Sie den Valentistag 2020.
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