Es geht auch ohne ohrenbetäubenden Lärm. Die Rede ist vom ersten ePrix Zürich, den weit über 100 000 Menschen besucht haben. Ein Volksfest und eine Leistungsschau der E-Mobilität gleichermassen.

Zum ersten Mal seit sechzig Jahren ist am 10. Juni 2018 in der Schweiz wieder ein Rundstreckenrennen ausgetragen worden. Auf dem rund 2,5 km langen Rundkurs im Zürcher Hafenbecken haben sich die besten Piloten der Formel E gemessen. Als Sieger liess sich der Brasilianer Lucas di Grassi feiern, der Formel-E-Champion der letzten Saison. Der Schweizer Sébastien Buemi wurde beim Kampf in den engen Gassen Zürichs Fünfter

Eine der Auflagen der Stadt Zürich für die Vergabe der Genehmigung des Formel E-Rennens war, dass eine «Begegnungszone» geschaffen würde, wo die Besucher des Rennens sich über Elektromobilität informieren können. Und so konnte man sich im «E-Village» denn auch einen Überblick verschaffen, mit welchen Modellen die Autohersteller die «Elektro-Revolution» vorantreiben möchten. Renault hatte mit «Zoé» das bestverkaufte Elektroauto in Europa im Angebot; BMW war mit dem kompakten i3 vertreten; Jaguar präsentierte mit dem I-Pace seinen rein elektrischen Geländewagen. Mit dem neu in «Taycan» umbenannten «Mission E» kündigte Porsche für 2019 einen rein elektrischen Sportwagen an. Dass es auch kleiner geht, zeigte der Schweizer Hersteller «Micro», den man von seinen Trottinett-Scootern kennt. Der «Microlino» (Bild oben) startet diesen Sommer mit einer Kleinserie am Markt. Grosser Abwesender am Zürcher E-Grand-Prix war Tesla, Inbegriff der Elektromobilität an und für sich. Tesla beteiligt sich auch an keinem Rennteam und werkelt an der Entwicklung seiner Technologien vor sich hin.

Eine «Begegnungszone» an Veranstaltungen wie beim ePrix Zürich macht insofern Sinn, als viele Formel E-Rennställe von Autoherstellern gefördert, mit Know-How versorgt oder gesponsert werden. Umgekehrt profitieren Renault, Audi, Jaguar, der Citroên-Konzern und Co. von wichtigen Erkenntnissen zu Aerodynamik und Akku-Technologie. In der Formel E kommen ab der Saison 2018/19 komplett neue Fahrzeuge zum Einsatz. So erhält das Herz des Formel-E-Autos bald die fast doppelte Kraft: Die nutzbare Kapazität der Batterie steigt von 28 auf 54 Kilowatt pro Stunde (kWh) an, wodurch der lästige Autowechsel zur Rennmitte wegfällt.

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