«Ozapft is» – heisst es ab 20. September wieder. Dann öffnet das 181. Münchner Oktoberfest seine Tore. Bis zum 5. Oktober werden rund sechs Millionen Besucher beim grössten Volksfest der Welt erwartet. Neben Bier und Gaudi steht die «Wiesn» auch für einen nachhaltigen Festbetrieb. EKS ON! schaut sich die Energiebilanz an.

Zugegeben, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sind nicht die ersten Schlagworte, die einem in den Kopf kommen, wenn man ans Münchner Oktoberfest denkt. Doch die Nachfrage beim Organisator, dem Referat für Arbeit und Wirtschaft der Stadt München, macht schnell klar: Das Oktoberfest ist nicht nur ein weltberühmtes Volksfest, sondern auch weltweit Vorbild für umweltschonende Grossveranstaltungen. Bereits 1997 erhielt die bayerische Landeshauptstadt den «Umwelt-Oscar» für ihre Umweltrichtlinien für diesen Megaevent. Doch worauf begründet sich die Bewertung? Wichtige Aspekte für die ökologische Organisation des Oktoberfestes sind die Energieversorgung mit erneuerbaren Energien sowie die strengen Auflagen fürs Abfallmanagement.

Stromversorgung

«2014 werden wieder alle Beschicker mit ihren Schaugeschäften, Ständen sowie die Bierzelte mit Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energien versorgt», bestätigt Michael Solić von der Pressestelle der Stadtwerke München. Insgesamt gibt es etwa 750 Abnehmer auf der Wiesn. Seit zwei Jahren wird das gesamte Oktoberfest mit Ökostrom beliefert. Einige wenige Schausteller gewinnen sogar selbst Strom aus Erneuerbaren. Auf drei bis vier Wohnmobilen gibt es kleine Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von etwa 1 Kilowatt (kW). Bei der
Beleuchtung wird zudem immer mehr auf LED umgestellt. Nach Auskunft des Schaustellerverbandes sind 70 Prozent der Fahrgeschäfte mit LED ausgestattet. Die Gastronomiebetriebe wiederum kochen und braten mit Ökogas, das über ein vier Kilometer langes Leitungsnetz geliefert wird. Auch das Warmwasser wird mit Gas erhitzt.

Dennoch lässt sich nicht leugnen, dass der Strombedarf eines solchen Megaevents hoch ist. Um Riesenrad, Autoscooter sowie Lichterketten zu betreiben und die Besucher in den Festzelten zu versorgen, braucht die Wiesn im Schnitt mehr als 180 000 Kilowattstunden (kWh) am Tag, was etwa dem Bedarf einer Stadt mit 20 000 Einwohnern entspricht. Insgesamt benötigte das Oktoberfest 2013 über 3 Millionen kWh. Abfallmanagement Seit 1991 ist Abfallreduktion Vorschrift beim Oktoberfest. Daher sind auch Einweggeschirr und Getränkedosen verboten und es kommen Mehrwegflaschen zum Einsatz. Ausserdem wird der Abfall strikt getrennt und es gibt Sammelbehälter für Wertstoffe. Dennoch kam das Oktoberfest 2013 auf über 934 Tonnen Restmüll, 54 Tonnen Papier, 379 Tonnen Speisereste und 170 Tonnen zerbrochenes Glas
wurden zusammengefegt.

Wasserverbrauch

Auch beim Wasserverbrauch ist Effizienz angesagt. So wird in fünf Festhallen (Hofbräu, Winzerer Fähndl, Hacker, Bräurosl und Löwenbräu) sowie in der Hühnerbraterei «Zum Stiftl» das Nachspülwasser der Bierkrugspülmaschinen nicht in den Abwasserkanal geleitet, sondern für die Zelttoiletten verwendet. Insgesamt werden bei der Wiesn dennoch 120 Millionen Liter Wasser verbraucht. Das entspricht fast einem Drittel des durchschnittlichen Tagesbedarfs der bayerischen Landeshauptstadt München.

Transport

Schwachpunkt mit Blick auf die Energiebilanz bleibt das Thema Transport. Immerhin reisen
sechs Millionen Besucher aus aller Welt zum Oktoberfest an. Erfahrungsgemäss nutzt jedoch
über die Hälfte die öffentlichen Verkehrsmittel; es fahren zusätzliche Bahnen und
Busse. Auch sind Abstellflächen für Velos sowie Park+Ride-Parkplätze vorhanden.

Inken Heeb

Das erste Oktoberfest

Seit 1810 feiern die Münchner das Oktoberfest. Es gründet auf den Hochzeitsfeierlichkeiten von Ludwig I., dem Kronprinzen von Bayern, mit Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Zu Ehren des Brautpaars organisierten Münchner Bürger am 17. Oktober 1810 ein Pferderennen auf einer Wiese am Rande der Stadt, die nach der Braut Theresienwiese benannt wurde. – Bis heute ist dies der Veranstaltungsort des Oktoberfests. Allerdings ist die Stadt inzwischen deutlich gewachsen. So liegt die «Wiesn», die dem Fest seinen Spitznamen gibt, mittlerweile nicht mehr am Rand, sondern im Zentrum Münchens.

Ein wunderschöner Tag

Karin Heller, Gewinnerin des 10er-Tischs auf der Wiesn
Karin Heller, Gewinnerin des 10er-Tischs auf der Wiesn

EKS ON!-Leserin Karin Heller konnte mit neun Freunden und Kollegen auf dem diesjährigen Oktoberfest in München feiern. Das Losglück hatte sie zur Gewinnerin des 10er-Tischs auf der Wiesn erkoren. Hier schreibt sie über ihre Erlebnisse in München:

Vielen herzlichen Dank für diesen tollen Preis. Sie haben dem Geburtstagskind, mir und allen anderen eine grosse Freude bereitet! Wir hatten einen wunderschönen Tag mit genialem Wetter und einem super Fest!! Das Essen war oberlecker (Münchner haben uns gesagt, dass man in der Ochsenbraterei das beste Essen vom ganzen Oktoberfest bekommt).

Wir konnten den Geburtstag unserer Kollegin gebührend feiern und können mit Sicherheit sagen, dass das nicht unser letztes Oktoberfest gewesen ist! :)

Nochmals vielen Dank für alles!!

Karin Heller "Wir konnten den Geburtstag unserer Kollegin gebührend feiern"
Wiesn 2014

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