
11. Oktober 2018 - Gut sind die Noten, welche die Schweiz von der Internationalen Energie-Agentur (IEA) für ihre Energiepolitik erhält. Die IEA empfiehlt der Schweiz, energiepolitisch am Ball zu bleiben und die Klimapolitik voranzutreiben.
Die IEA gebe der Schweizer Energiepolitik in ihrer «Tiefenprüfung» gute Noten, schreibt das Bundesamt für Energie (BFE) zur Präsentation des Berichtes 2018 in Bern. Im Vergleich zur «Tiefenprüfung» von 2012 stellt die Agentur Fortschritte bei der Förderung von energieeffizienten Gebäuden und Strom aus erneuerbaren Quellen fest. Auch dass mehr öffentliche Gelder für die Energieforschung zur Verfügung stehen, wird laut BFE lobend erwähnt. In den Augen des Review-Teams der IEA braucht es indes «konstante Anstrengungen und allenfalls weitere regulatorische Anpassungen», um die «ambitionierten energiepolitischen Richtwerte» auch zu erreichen. Empfehlungen macht die Energie-Agentur unter anderem zum Strassenverkehr, insbesondere zur Elektromobilität, die gezielter zu fördern sei. Um eine «Dekarbonisierung» zu erreichen, brauche es eine langfristige Mobilitätsstrategie mit «starken Marktsignalen».
Zwar bewertet die IEA die Schweizer Energiepolitik grundsätzlich positiv. Dem im Sonderbericht des Weltklimarats (IPCC) geforderten Zeitplan für den vollständigen Stopp des CO2-Ausstosses genügt sie dennoch nicht. Im Auftrag des Bundesrates wird das Bundesamt für Umwelt (BAFU) nun zusammen mit den weiteren zuständigen Bundesämtern die aus diesem Bericht zu ziehenden Konsequenzen prüfen und bis im Herbst 2019 gegebenenfalls ein revidiertes indikatives Reduktionsziel für 2050 vorschlagen.
Im Video Andreas Fischlin, Vizevorsitzender Weltklimarat, zum neuen Klimabericht auf SRF.