
Verdunkeln Diesel-Wolken den automobilen Horizont, sind eben neue Wege gesucht. Je länger je mehr Elektrizität ist in der Mobilität gefragt, die zusehends von der Horizontalen in die Vertikale abhebt. Und dann? Ist das die ultimative Lösung?
Eigentlich sei nicht Sesshaftigkeit, sondern Mobilität das Wesensmerkmal der Menschheit, behaupten manche, kramen dabei tief in der Vergangenheit und verweisen zuweilen geschichtsbeflissen auf den Wanderprediger Homer bzw. dessen Werke «Odyssee» und die «Ilias», die ohne Reisen nicht entstanden geschweige denn verbreitet worden wären. Wie auch immer. Fest steht, dass es wegen der Mobilität nicht erst seit Beginn des 21. Jh. langsam eng wird auf den Verkehrswegen. Stichwort Staumeldungen, für die Radios immer mehr Zeit aufwenden mit Verweisen auf die berühmt-berüchtigten «Zeitverluste». Was die Verkehrsperspektiven der Schweiz bis 2040 betrifft, machen sich diverse Bundesstellen zwar ernsthaft Gedanken, hinken als «Ausputzer» aber erfahrungsgemäss hinterher.
Die Wege, wie und wohin die Mobilität in die Zukunft führen soll, geben die Kreativabteilungen von Industrie und Wirtschaft vor und machen Andeutungen mit ihren Leitmedien Messen, Salons, Shows in ähnlichem. Den Besuchenden des diesjährigen Autosalons Genf muss aufgefallen sein, dass nicht nur kleinere Firmen in der Luft mobil machen, wie ekson.ch berichtet hat, sondern diverse Global Player ihre neusten Vehikel «für die horizontale und vertikale Mobilität» vorstellen und dabei mit der Präsentation von Flugautos in die dritte Dimension abheben. So soll die Studie namens «Pop.Up Next» von Audi, Italdesign und Airbus die Verkehrsprobleme heutiger Grossstädte lösen helfen. «Pop.Up Next» ist eine verbesserte Version der Studie Pop.Up vom Genfer Autosalon 2017. Die weiterentwickelte Variante ist deutlich leichter und das Interieur wurde neu gestaltet. Im Innenraum dominiert ein 49-Zoll-Bildschirm, die Mensch-Maschine-Interaktion erfolgt über Sprach- und Gesichtserkennung, Eye-Tracking sowie eine Touch-Funktion (siehe Video unten).
Nun ist es ja so, dass der mobile Steigerungszwang nicht nur in der Zeitdimension zu einem Dichtestress führt, sondern auch in der dritten Dimension dürfte es enger und enger werden, wenn plötzlich alle mit dem Flugauto abheben. Ganz abgesehen davon, dass da oben ohnehin schon einiges los ist, wie der Flightradar24 zeigt.