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29. September 2023 – Am 7. September 2023 veröffentlichte das Bundesamt für Energie die Statistik der Stromkennzeichnung für das Jahr 2022, basierend auf den Herkunftsnachweisen. Bevor wir näher auf die Zahlen eingehen, bedarf es einer Begriffsdefinition, denn Produktionsmix ist nicht gleich Liefermix.
Darin liegt der Unterschied
In der Schweiz wird Strom zu 52,8 Prozent aus Wasserkraft, zu 36,4 Prozent aus Kernkraft, zu 1,4 Prozent aus fossilen und zu 9,4 Prozent aus neuen erneuerbaren Energien produziert – das ist der Produktionsmix 2022. Aus Schweizer Steckdosen kommt aber nicht nur Strom aus Schweizer Produktion. Die Schweiz exportiert und importiert Strom, schweizerische Herkunftsnachweise werden innerhalb der Schweiz gehandelt und ausländische können importiert werden. Darum stimmt der Produktionsmix nicht mit dem Liefermix – also dem Strommix, der aus der Steckdose kommt – überein.
Zu den Zahlen
65 Prozent des im Jahr 2022 gelieferten Stroms wurden in Grosswasserkraftwerken und in nicht geförderten Kleinwasserkraftwerken produziert. Das ist etwas weniger als im Vorjahr. 68 Prozent davon wurden in der Schweiz produziert, 2021 waren es noch 76 Prozent. Grund dafür ist das sehr trockene Jahr 2022 und die entsprechend tiefere inländische Wasserkraftproduktion. 19,6 Prozent des gelieferten Stroms stammten aus – fast ausschliesslich Schweizer – Kernkraftwerken. Im Schweizer Produktionsmix betrug der Anteil Kernenergie dagegen 36,4 Prozent.
Sonne, Wind, Biomasse und mit Einspeisevergütungen geförderte Kleinwasserkraft gelten als neue erneuerbare Energien. Ihr Anteil am Liefermix ist von 11,2 Prozent im Jahr 2021 auf 13,7 Prozent gestiegen. In der Schweiz produziert wurden davon 68 Prozent. Lediglich 1,9 Prozent des 2022 gelieferten Stroms stammte aus fossilen Energieträgern – gleich viel wie im Vorjahr.