Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hat eine Publikation zur Klimapolitik der Schweiz veröffentlicht. Sie zeigt unter anderem, wo die Schweiz besonders betroffen ist, wenn der Klimawandel ungebremst fortschreitet. Ausserdem weist das Bafu auf Verhandlungen hin, die gegenwärtig auf einer UN-Konferenz laufen.

Was macht die Schweiz, um den CO2-Ausstoss zu reduzieren? Antworten gibt eine neue Publikation des Bafu. Sie trägt den Titel «Klimapolitik der Schweiz – Umsetzung des Übereinkommens von Paris» und vermittelt auf einfache Weise einen kompakten Überblick zum aktuellen Stand der Klimapolitik. Überdies wird dargelegt, wo die Schweiz besonders betroffen ist, wenn der Klimawandel ungebremst fortschreitet.

Der weitaus grösste Teil der Treibhausgasemissionen der Schweiz entfällt auf die Bereiche Wohnen (Heizung, Warmwasser, Stromverbrauch), Mobilität sowie Ernährung (siehe Grafik). Beim Wohnen entstehen rund drei Viertel der Emissionen im Inland. Massgeblichen Einfluss haben die Art der Wärmeerzeugung und die Wohnfläche pro Person. Auch bei der Mobilität fallen etwa drei Viertel des Treibhausgasausstosses im Inland an. Die Transportmittelwahl (Auto, Langsamverkehr, ÖV, Flugzeug) sowie das Mobilitätsverhalten (zurückgelegte Strecken) wirken sich entscheidend auf das Emissionsniveau aus. Über die Hälfte der Emissionen aus der Ernährung entsteht im Ausland. Der Hauptgrund dafür sind die umfangreichen Futter- und Lebensmittelimporte. Der Konsum von Fleisch und Milchprodukten beeinflusst die Emissionen dieses Bereichs besonders stark.

Um die gesamten Emissionen zu erfassen, die durch ein Land verantwortet werden, bietet sich der sogenannte «Treibhausgas-Fussabdruck» (siehe Grafik) an. In der Schweiz beträgt heute der im Inland verursachte Anteil des Treibhausgas-Fussabdrucks knapp 6 Tonnen CO2-Äquivalente (CO2eq) pro Kopf und Jahr. Im Vergleich mit Staaten ist dies ein unterdurchschnittlicher Wert. Eine gründlichere Analyse trübt den positiven ersten Eindruck: Hauptgrund des vergleichsweise niedrigen Treibhausgas-Fussabdrucks im Inland ist die Rohstoffarmut der Schweiz und das Fehlen der zugehörigen Industrie. Zudem ist die Schweizer Bevölkerung sehr reisefreudig – insbesondere die Ferienflüge tragen wesentlich zum Treibhausgas-Fussabdruck bei. Insgesamt liegt der im Ausland verursachte Anteil des Treibhausgas-Fussabdrucks heute bei über 8 Tonnen CO2eq pro Kopf und Jahr. Der gesamte Treibhausgas-Fussabdruck der Schweiz beläuft sich somit aktuell auf etwa 14 Tonnen CO2eq pro Kopf und Jahr.

Auf einer UN-Konferenz in Bonn bereiten Fachleute bis zum 11. Mai 2018 den nächsten Weltklimagipfel im polnischen Kattowitz vor. Die Verhandlungen haben das Ziel, die Richtlinien (Paris Rules Book) soweit vorzubereiten, dass diese an der im Dezember 2018 stattfindenden Klimakonferenz in Kattowitz angenommen werden können.

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