Mal hoch, mal niedrig: das Wasser bändigen

Ein weiteres Modul des Bundesamts für Umwelt beschäftigt sich mit der Renaturierung von Gewässern. Konkret geht es um die Auswirkungen von Schwall-Sunk, verursacht bei der Strom-Produktion durch extreme Schwankungen des Wasserstands.

Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) veröffentlicht in seiner Reihe «Umwelt-Vollzug» regelmässig sogenannte Vollzugshilfen. Die Vollzugshilfe «Renaturierung der Gewässer» zum Beispiel soll die Kantone bei der Umsetzung von gesetzlichen Bestimmungen unterstützen und einen schweizweit koordinierten und einheitlichen Vollzug des Bundesrechts ermöglichen. Die modular aufgebaute Vollzugshilfe umfasst alle relevanten Aspekte der Renaturierung der Gewässer in den Bereichen Revitalisierung von Fliess- und stehenden Gewässern, Auen, Wiederherstellung der freien Fischwanderung und des Geschiebehaushalts sowie die Koordination wasserwirtschaftlicher Vorhaben.

Die Strom-Produktion bei Wasserkraftwerken verursacht täglich Schwankungen des Wasserstands. Der ständige Wechsel von künstlichem Hoch- (Schwall) und Niederwasser (Sunk) gefährden das Leben in Bächen und Flüssen, was eine angepasste Wasserkraftnutzung erfordert. Das neuste Modul zeigt ein zweckmässiges Vorgehen auf, wie die Anforderungen der Gewässerschutzgesetzgebung an Sanierungsmassnahmen im Bereich Schwall-Sunk erfüllt werden können. Es beschreibt die einzelnen Planungsschritte nach Vorliegen der kantonalen strategischen Planung. Insbesondere behandelt es die Phase des Variantenstudiums und der Auswahl der Bestvariante. Einerseits werden Methoden und Indikatoren zur Beurteilung der Gewässerabschnitte dargelegt, die durch Schwall-Sunk beeinträchtigt sind. Andererseits wird erklärt, wie das Ausmass der notwendigen Sanierungsmassnahme bestimmt und deren Wirkung kontrolliert werden kann.

An der BAFU-Publikation «Schwall-Sunk – Massnahmen» haben sich unter anderen Experten der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) Wien beteiligt.

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