
Bisher war es unmöglich, Bahnen von «Solarfolien» herzustellen. Nun entwickelt ein Schweizer Start-up-Unternehmen dank langjähriger Kooperation mit der Empa innovative Technologien zur Produktion leistungsstarker Dünnschicht-Solarmodule.

Im Rahmen der Eröffnung einer Pilotproduktionsanlage konnte das Schweizer Start-up-Unternehmen Flisom die weitere Firmenentwicklung durch eine Finanzierungsrunde in Höhe von CHF 10 Millionen sicherstellen, nur zwei Jahre nach einer Investition in der Höhe von CHF 42,5 Millionen. Flisom entwickelt Rolle-zu-Rolle-Fertigungstechnologien für kostengünstige, leistungsstarke CIGS-Dünnschicht-Solarmodule (Kupfer-Indium-Gallium-(Di-)Selenid) auf flexiblen Plastikfolien. Mithilfe dieses Verfahrens ist die Firma in der Lage, bis zu einem Meter breite Bahnen von «Solarfolien» herzustellen, was bislang nicht möglich war. Grundlage für den erfolgreichen Technologietransfer ist die langjährige Forschungskooperation zwischen Flisom und der Empa.
Entwicklungstendenzen und der Fortschritt der CIGS-Technologie deuten darauf hin, dass die Kosten für installierte Solaranlagen in naher Zukunft auf unter 0.6 €/Wp (Watt peak) sinken dürften; dadurch würde Solarstrom weltweit deutlich günstiger. Potenzielle Anwendungen für flexible Solarmodule sind Photovoltaik-Grossanlagen, gebäudeintegrierte Photovoltaikanlagen, der Transport und die mobile Stromversorgung.

Hocheffizient bei niedrigen Installationskosten
Flisom wurde 2005 als Spin-off-Unternehmen der ETH Zürich gegründet und hat sich auf dem Empa-Areal in Dübendorf zu seiner heutigen Grösse weiterentwickelt. Mit 35 Jahren Berufserfahrung ist Ayodhya N. Tiwari, Gründer (und Verwaltungsratsvorsitzender) von Flisom und Leiter des Empa-Labors «Dünnfilme und Photovoltaik», ein Veteran im Bereich der Dünnschicht-Photovoltaik. Tiwari ist davon überzeugt, dass diese Zellen über ein grosses Potenzial zur Bereitstellung von hocheffizienten Solarmodulen und Solarsystemen bei niedrigen Installationskosten verfügen.