
Erstmals wurde die Entwicklung der Gesamtumweltbelastung des schweizerischen Konsums in der Zeit von 1996 bis 2011 berechnet. Während die Belastung im Inland im untersuchten Zeitraum abnimmt, belastet unser Konsum immer stärker die Umwelt im Ausland. Gesamthaft gesehen bleibt die Umweltbelastung auf zu hohem Niveau.

Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat im Rahmen einer Forschungsstudie erstmals die Entwicklung der Gesamtumweltbelastung des schweizerischen Konsums in der Zeit von 1996 bis 2011 berechnen lassen. Die Studie zeigt mit Hilfe von Emissionsdaten, kombiniert mit Handels- und Ökobilanzdaten, die Entwicklung der Umweltbelastung durch den Konsum der Schweiz im In- und Ausland in den letzten 15 Jahren auf. Analysiert wurde die konsumbedingte Belastung in der Gesamtsicht als auch bezüglich ausgewählter Umweltbereiche, nämlich Treibhausgasemissionen, Luftverschmutzung, Landnutzung, Wassernutzung, Stickstoff und Primärenergieverbrauch. Es zeigt sich, dass die im Inland verursachte Gesamtumweltbelastung im untersuchten Zeitraum deutlich abnimmt. Diese Abnahme wird jedoch durch die zunehmende im Ausland verursachte Umweltbelastung weitgehend kompensiert. Um ein naturverträgliches Mass zu erreichen, müsste die Gesamtumweltbelastung insgesamt mindestens halbiert werden.

Beispiel Kaffee
Dies lässt sich anhand des Konsums einer Tasse Kaffee veranschaulichen: Die gesamte Wertschöpfungskette reicht vom Anbau der Kaffeepflanzen über die Gewinnung, Röstung und den Transport der Bohnen sowie die Produktion der Kaffeemaschine selber bis zum Verbrauch von Strom und Wasser für das Getränk und die Entsorgung der Abfälle. Für die Tasse Kaffee fallen somit an ganz verschiedenen Orten Umweltbelastungen an, zu einem grossen Teil im Ausland.