15. Dezember 2021 – Kochen, Trinken, Duschen, Wäschewaschen, WC-Spülung – 142 Liter Trinkwasser verbrauchen wir in der Schweiz pro Kopf jeden Tag. Im Vergleich zu der Menge, die wir indirekt verbrauchen, ist das jedoch wenig. Denn bei der Produktion von Konsumgütern und Lebensmitteln wird jede Menge Wasser verbraucht oder verschmutzt. Oft kommt es aus Regionen, in denen sauberes Trinkwasser ohnehin knapp ist. Virtuelles Wasser nennt man diesen indirekten Verbrauch. 3'900 Liter davon beansprucht ein Westeuropäer im Durchschnitt – und das jeden Tag. Diese Menge kann jeder von uns reduzieren, in dem wir entscheiden, was wir essen und wie wir einkaufen.
Öfter vegetarisch essen
Wer weniger Fleisch isst, verbraucht automatisch weniger virtuelles Wasser. Denn tierische Nahrungsmittel benötigen in der Regel deutlich mehr Wasser als pflanzliche. Während für die Produktion eines Kilos Rindfleisch mehr als 15'000 Liter virtuelles Wasser anfallen, sind es bei vielen Gemüsesorten nur wenige hundert Liter.
Saisonal und regional einkaufen
Im Laden auf die Herkunft der Produkte zu achten, hilft beim Wasser sparen. Gemüse benötigt je nach klimatischer Situation im Anbaugebiet unterschiedlich viel Wasser. In der niederschlagreichen Schweiz brauchen Kartoffeln weniger Wasser als im trockenen Ägypten. Sinnvoll ist zudem, saisonal verfügbare Gemüse und Früchte auf den Menüplan zu setzen. Wer im Winter Erdbeeren kauft, bezieht sie aus bewässerungsintensivem Anbau in Südeuropa. Also lieber auf den Sommer warten, wenn die süssen Früchte ganz natürlich bei uns auf den Feldern wachsen.
Second Hand-Kleidung tragen
Die Textilindustrie benötigt extrem viel Wasser, vor allem beim Anbau von Baumwolle. Eine Jeans herzustellen, kostet mindestens 6'000 Liter Wasser, ein T-Shirt 2'500 Liter. Deshalb der Tipp: Kleiderkonsum reduzieren und ab und an mal Second-Hand kaufen. Auch gut: Auf Leinen und Hanf setzen. Denn die Herstellung dieser Stoffe verbraucht nur etwa ein Viertel so viel wie Produkte aus Baumwolle.
Weniger wegwerfen
Egal, ob Elektronik, Textilien oder Möbel – je weniger neu produziert wird, desto weniger Wasserressourcen sind nötig. Beispiel Handy: Für die Herstellung eines Smartphones werden im Durchschnitt 910 Liter Wasser benötigt. Also gerne das alte so lange wie möglich verwenden – die Umwelt dankt.
Recyclingpapier verwenden
50 Liter Wasser kostet es, um aus Holzfasern ein Kilo Papier herzustellen – Recyclingpapier verbraucht dagegen nur 15 Liter. Und jede Menge Energie spart es auch noch.
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