
20. Mai 2020 – Durch das in vielen Medien thematisierte Bienensterben interessieren sich viele Menschen für die Bienenhaltung. Der in den letzten Jahrzehnten ständig erfolgte Rückgang der Honigbienenvölker ist inzwischen gestoppt. Mathias Götti Limacher, Präsident von BienenSchweiz, erklärt: «Der Bestand an Honigbienenvölkern in der Schweiz ist gesichert. Das Problem wird nicht gelöst, wenn in jedem Garten oder auf jedem Balkon Kästen mit Honigbienen aufgestellt werden. Wichtig ist dafür zu sorgen, dass es den Bienen gut geht.» Hierfür müsse unter anderem das Umfeld der Bienen verbessert und dabei auch an die Wildbienen gedacht werden, da diese besonders bedroht seien.
Konkrete Hilfe
Im Kanton Schaffhausen beheimatet vor allem der Randen mit seinen Magerwiesen noch einige Wildbienenarten, die in der übrigen Schweiz schon ausgestorben sind. Von den Imkern im Kantonalen Bienenzüchterverein Schaffhausen werden zudem etwa 1500 Bienenvölker gehalten. Auch Privatpersonen können viel dafür tun, Bienen zu schützen.
Ein grosses Problem für die Tiere ist der leise stattfindende Rückgang an Pflanzenarten, welche Nektar und Pollen liefern, das Grundnahrungsmittel der Bienen. «Etwa ep'llin Drittel der rund 600 Wildbienenarten sind abhängig von wenigen oder gar einzelnen spezifischen Pflanzen», weiss Eva Sprecher, Vorstandsmitglied von BienenSchweiz. «Allen Bienenarten, egal ob Honig- oder Wildbienen, ist am meisten geholfen, wenn in der Natur genügend Trachtpflanzen und natürliche Lebensräume vorhanden sind.» Sie ruft deshalb auf: «Wer wirklich helfen will, schaut in den Garten und in die Umgebung!». Überlasse man eine Ecke sich selbst, dann kann sie Lebensraum für viele Insektenarten bieten. Wildbienenhotels aufzustellen reicht bei weitem nicht aus, sie werden meist nur von wenigen, häufigen Arten besiedelt. Die Mehrzahl der Wildbienen braucht andere Nistmöglichkeiten, z.B. im offenen Boden, an sandigen Stellen oder in Totholz und leeren Schneckenhäusern. Auch dürre Pflanzenstängel sollten nicht alle abgeschnitten werden. Wenn jedoch die Trachtpflanzen fehlen, helfen geeignete Nistplätze alleine nicht. Die richtigen Futterpflanzen sollten in der Nähe der Nistplätze vorhanden sein. Generell sollte auch kein Gift eingesetzt werden, da sie Bienen und zahlreiche andere Insekten schädigen. So ruft Eva Sprecher auf: «Behandeln wir die Bienen wie Gäste, damit es in unserem Garten summt. Gäste freuen sich über eine ihren Wünschen entsprechende Unterkunft und schätzen es nicht, wenn das nächste Restaurant kilometerweit entfernt und das Essen nicht bekömmlich ist.»
Bildquelle: bienen.ch