
18. Dezember 2019 – Weihnachten naht, die Guetzli sind gebacken, die Geschenke verpackt und der Weihnachtsbaum geschmückt. Letzterer wird allerdings nach der Weihnachtszeit meist weggeworfen. Dennoch sind die echten Bäume unterm Strich nachhaltiger als Plastiktannen.
Plastikbaum keine Alternative
Die künstlichen Exemplare werden hauptsächlich in China hergestellt und haben einen langen, CO2-reichen Transportweg hinter sich, bevor sie im heimischen Wohnzimmer landen. Ausserdem bestehen sie aus sehr langlebigen und nicht natürlich abbaubaren Kunststoffen wie Polyethylen. Verschiedene Studien zeigen, dass künstliche Tannen 17 bis 20 Jahre in Gebrauch sein müssen, bis sie eine positivere Öko-Bilanz als echte Weihnachtsbäume aufweisen.
Bio-Bäume aus der Region
Die meisten Tannenbäume wachsen in eigens angelegten Christbaumkulturen – oft unter Einsatz von Insektiziden, Herbiziden und Mineraldünger. Das schadet den Böden, Gewässern und Ökosystemen. Am umweltschonendsten sind Bäume, die natürlich gewachsen sind, direkt aus dem Wald und aus der Region stammen. Viele Waldbesitzer und Förster bieten die Möglichkeit, gemeinsam im Wald unter Anleitung seinen eigenen Baum zu schlagen – hier kann man sich auch über die Anbaubedingungen informieren.
Wenn die Bäume in Kulturen ausserhalb der Wälder wachsen, spricht nichts gegen nichtheimische Arten wie Nordmann- und Kaukasustanne oder die Stechfichte. Am besten sind umweltfreundlich angebaute Bäume. Auf Öko-Plantagen kommen keine Herbizide zum Einsatz, die Bäume wachsen in Mischkulturen und sind weniger schädlingsanfällig.
«O Miet-Tannenbaum»
Eine weitere Alternative ist der Miet-Tannenbaum. Es genügen ein paar Klicks und schon wird der Wunschbaum im Topf geliefert, wieder abgeholt und eingepflanzt. Wer möchte, kann auch einen sogenannten Familienbaum mieten, der dann jedes Jahr zu Weihnachten wieder geliefert – und natürlich immer grösser wird. Nachhaltig sind Bäume aus der Region. Essenziell für das Weiterleben der Tanne ist, dass sie unter ökologischen Bedingungen im Topf grossgezogen wurde. Wird die Grösse für den Topf erst vor der Auslieferung angepasst, werden die Wurzeln des Baums verletzt.
Wer komplett auf einen Tannenbaum verzichten möchte, es aber trotzdem weihnachtlich haben will, funktioniert einfach eine Zimmerpflanze zum hübsch dekorierten Weihnachtsbaum um. Oder ersteht ein Holz- oder Eisengestell in Christbaumform. Das lässt sich gut mit Kugeln behängen und nach dem Gebrauch auseinandernehmen und bis zu den nächsten Festtagen lagern.
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