
21. April 2022 – Wärmepumpenheizungen sind längst kein Nischenprodukt mehr. Die Technik ist ausgereift, die Angebotspalette breit, die Anlagen gelten als wartungsarm und energieeffizient. Sie können ihre Stärken allerdings nur entfalten, wenn sich Haus und Grundstück für den Einsatz eignen. Stimmen die Bedingungen, heizt man ein Ein- oder Zweifamilienhaus mit einer Wärmepumpe günstiger und klimafreundlicher als mit Erdgas, Heizöl oder Fernwärme. Wer mit einer Erd-, Grundwasser- oder Luft-Wärmepumpe dauerhaft effizient heizen will, benötigt ein gut gedämmtes Haus mit modernen Fenstern und einer Fussboden- oder Wandheizung. Denn ein Wärmepumpenheizsystem arbeitet nur effizient, wenn es das Haus auch im tiefsten Winter mit niedrigen Vorlauftemperaturen von weniger als 40 Grad gemütlich warm bekommt. Herkömmliche Heizungen brauchen im Vergleich üblicherweise 60 bis 90 Grad als Vorlauftemperatur.
Ob eine Luft-, Boden- oder Grundwasser-Wärmepumpe die richtige Wahl ist, hängt vom Wärmebedarf des Hauses, der Grundstücksgrösse und Bodenbeschaffenheit ab.
Beliebt und günstig
Grundstücke mit Einfamilienhäusern sind besonders in Ballungsräumen oft recht klein. Damit scheiden für diesen Häusertyp in der Regel Boden- und Grundwasser-Wärmepumpen aus. Beliebt sind in diesem Segment Luft-Wärmepumpen. Sie kosten vergleichsweise wenig und können überall eingesetzt werden. Ihr Nachteil: Gerade in der Heizsaison ist die Aussenluft, der sie die Wärme entziehen, im Mittel relativ kalt, sie enthält folglich weniger Energie. Das kann dazu führen, dass die Luft-Wärmepumpe vor allem im tiefen Winter wenig effizient arbeitet. Hinzu kommt: Luft-Wärmepumpen müssen sehr grosse Luftmengen umwälzen, um die erforderliche Heizleistung zu erreichen. Das kann trotz Schallschutz störende Brummtöne verursachen. Der Aufstellort sollte deshalb gut überlegt sein.
Aufwendig, aber effizient
Erdwärmepumpen sind deutlich effizienter, aber sehr aufwendig zu installieren. Sie benötigen viel freie Fläche sowie einen geeigneten Untergrund und kommen daher nur bei grösseren Grundstücken infrage. Die Geräte bekommen die Wohnung selbst bei schneebedecktem Boden und Frost ohne allzu grossen Stromeinsatz mollig warm. Dabei machen sie sich zunutze, dass der Boden unterhalb von knapp einem Meter Tiefe das ganze Jahr konstant etwa zehn Grad Celsius hat.
Lohnt sich also eine Wärmepumpenheizung? «Im Prinzip, ja», lautet die Antwort – wenn das Haus die Voraussetzungen erfüllt, die Heizung sorgfältig geplant ist und richtig dimensioniert wird. Bauherren und Sanierer sollten sich im Vorfeld am besten an einen Energieberater wenden: Er informiert sie, welches die ideale Lösung für sie ist und unterstützt sie beim Beantragen von Fördergeldern.
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