Von Kerzen über einzelne Glühbirnen zu gigantischen LED-Leuchten: Weihnachten war schon immer ein Fest der Lichter. Wobei die Zahl der Leuchtkörper pro Weihnachts-Leuchtartikel deutlich ansteigt – bei gleichzeitig sinkendem Stromverbrauch. Was kommt jetzt?

Licht kommt nirgends so gut zur Geltung wie in der Dunkelheit. Und die dauert in der aktuellen Jahreszeit besonders lange, bis 21. Dezember. Danach erst werden die Nächte langsam wieder kürzer. Waren es mit der Erfindung des Adventskranzes zu Beginn des Industriezeitalters in der vorweihnachtlichen Zeit noch eins, zwei, drei, vier Kerzlein, welche die Wartezeit bis Weihnachten erleuchteten, so können heute schon mal Lichtermeere die Adventszeit erhellen. Je länger desto weniger ein Problem, seit ab der Frühzeit der elektrischen Industrialisierung, die in Europa und den USA in den 1880er-Jahren begann, die Elektrizitätswirtschaft unaufhaltsam immer mehr Licht ins Dunkel brachte. In der Schweiz, die heute logistisch als Stromdrehscheibe Europas gilt, lässt sich der Beginn des Elektrizitätszeitalters ziemlich exakt datieren und verorten: auf das Jahr 1879, als in St. Moritz erstmals eine elektrische Beleuchtung – versorgt über eine 7-kW-Wasserkraftanlage – mit Lichtbogenlampen installiert wurde.

Und heute? Zwar ist das meistverkaufte Leuchtmittel nach wie vor die weniger effiziente (Halogen-)Glühbirne, die 2016 wieder an Marktanteilen gewonnen hat (2015: 48% Marktanteil, 2016: 51%). Aber der Marktanteil der stromsparenden und langlebigen LED-Leuchtmittel lag 2016 bei 23%, was einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr von 4% entspricht. Dies zeigt eine im Auftrag des Bundesamts für Energie durchgeführte Analyse des Lichtmarktes Schweiz. Weihnachtliche Beleuchtung und sparsamer Stromverbrauch müssen sich nicht widersprechen. Denn LED-Lämpchen verbrauchen bis zu 90 Prozent weniger Energie als herkömmliche Lichter.

Hausfassaden mit Lichterketten zu verzieren, war gestern. Heute setzen die Schweizer auf einen Weihnachtstrend aus den USA, wo die Dinge bereits für andere Festtage wie Halloween, Kindergeburtstage oder den Valentinstag im Handel sind: Lichtshows aus dem Projektor. Deren Installation ist relativ einfach in der Montage und Handhabung. Und sie lassen sich per Fernbedienung steuern und sind relativ günstig. Allerdings dürften allzu exzessive Beleuchtungsorgien nicht nur eitel Freude auslösen. Zu viel Bling-Bling ist nicht jeder nachbarschaftlichen Eintracht zuträglich. Manchmal brennts auch woanders lichterloh...

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