
Wie das Wetter wohl wird? Die Antwort ist nicht nur deshalb wichtig, weil es interessiert, ob heute ein Regenschutz angesagt ist oder nicht. Unter Umständen geht es um Leben und Tod. Als erster nationaler Wetterdienst setzt MeteoSchweiz auf einen neuen «Super-Wetterrechner». Er ist schneller, präziser und erst noch energieeffizienter.

MeteoSchweiz will den immer höheren Ansprüchen an die Wetterprognosen gerecht werden. Für die Flugsicherheit, für Warnungen vor Unwettern oder im Falle eines Atom- oder Chemieunfalls seien die Wettersimulationen von MeteoSchweiz essentiell, schreibt das Bundesamt Bundesamts für Meteorologie und Klimatologie. Aber auch Privatpersonen, für die das Wetter zum Beispiel beim Bergsteigen oder beim Wassersport eine Gefahr sein könnte, erwarten zuverlässige Prognosen. Lokale Wetterereignisse wie Gewitter oder Föhn in den Alpen detailliert vorherzusagen, war mit den bisherigen Wettermodellen aber nur begrenzt möglich.
Ereignisse differenzierter vorhersagen
Das soll sich mit den Cray CS-Storm Supercomputern am CSCS (Swiss National Supercomputing Centre) ändern. Die zwei neuen Rechnerschränke in Lugano sind dicht bepackt. Eine neue Architektur und eine grundlegend überarbeitete Software des sogenannten COSMO-Modells ermöglichen es, die gewünschten Wettervorhersagen durchzuführen. Für detailliertere Prognosen wird in Zukunft alle drei Stunden eine Wettersimulation mit einer Maschenweite von 1,1 km auf dem neuen System gerechnet werden. Mit dieser Maschenweite wird es möglich, das Gewitterrisiko oder Talwindsysteme in den Schweizer Bergen detaillierter vorherzusagen – ein weiterer Schritt um die Nützlichkeit der Vorhersagen zu steigern. Ergänzend zu diesen Simulationen rechnet MeteoSchweiz auch zweimal am Tag 21 Prognosen mit leicht unterschiedlichen Ausgangsbedingungen und einer Maschenweite von jeweils 2,2 km. Der Vergleich der 21 Simulationen soll helfen, sowohl die wahrscheinlichste wie auch alle möglichen Entwicklungen des Wetters für die kommenden fünf Tage abzuschätzen und somit extreme Wetterereignisse differenzierter vorherzusagen.

Die bahnbrechende, erstmalige Anwendung des hochintegrierten, GPU-basierten Cray CSStorm-Systems bei der operativen Wettervorhersage ist das direkte Ergebnis der engen Zusammenarbeit zwischen CSCS, MeteoSchweiz, NVIDIA und Cray.
Das neue System wird das Wetter der Schweiz während einer Übergangszeit parallel zum alten Rechner simulieren und diesen voraussichtlich im Frühling/Sommer 2016 ablösen.