In wenigen Tagen ist es wieder soweit: Am 14. September 2019 findet die Museumsnacht Hegau-Schaffhausen statt. Über 80 kleine und grosse Kulturangebote
Sie kommen ins Schwärmen, wenn sie von der Museumsnacht erzählen. Catharina Scheufele, Fachbereichsleiterin Kultur der Stadt Singen, und Raphaël Rohner, Bildungsreferent der Stadt Schaffhausen, verantworten nicht nur die Organisation dieser Kulturveranstaltung, sie sind auch ausgemachte Fans. «Es herrscht eine ganz besondere Atmosphäre», versucht Scheufele das Reizvolle des Events in Worte zu fassen. Und Rohner ergänzt: «Museumsnacht, das ist eine unvergessliche Begegnung zwischen Menschen, zwischen Besuchern, Kulturschaffenden und der Kunst.»
Kulturhighlight der Region
Die Entstehung der Museumsnacht liegt inzwischen 19 Jahre zurück. Im Jahr 2000 fand anlässlich der Landesgartenschau in Singen (Hohentwiel) die Live-Ausgrabung einer 5 000 Jahre alten Fluss-Schleife der Aach statt. Ihr Ufer war einst Viehtränke und zugleic Mülldeponie. Da der historische Kulturraum nicht an der deutsch-schweizerischen Grenze endet, wurden zur Ausgrabung gezielt Interessierte aus der gesamten Region eingeladen.
Geburtsstunde der Museumsnacht
Im darauffolgenden Jahr griff das Hegau-Museum anlässlich seines 50. Jubiläums diesen grenzüberschreitenden Ansatz auf und gründete ein Projektbüro zum Aufbau einer grösseren Veranstaltung. Stein am Rhein und Ramsen schlossen sich als erste an, wenige Jahre später kam Schaffhausen dazu. Die Museumsnacht Hegau-Schaffhausen war geboren. Inzwischen ist die Veranstaltung ein fest etabliertes Kulturhighlight der Region und steht schon Monat im Voraus im Kalender vieler Besucher. Neben Städten wie Singen, Schaffhausen oder Stein am Rhein machen längst auch kleinere Gemeinden wie Hallau oder Büsingen mit. Über 80 Programmpunkte von Lesungen über Kunstperfomances, Ausstellungen und Konzerte erwarten in dieser einen Nacht die Besucher. «Neben den bekannten Museen sind auch viele kleine Galerien in den Gemeinden und Dörfern dabei, die man sonst gar nicht kennenlernen würde», so Rohner. So ist denn für jeden etwas dabei – egal ob jung oder alt, Bildungsbürger oder Kulturneuling. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren können sogar kostenfrei mitkommen.
Reichhaltiges Programm
Das Programm ist jedes Jahr so reichhaltig, dass es einer gewissen Planung bedarf, um zwischen 17 Uhr und Mitternacht möglichst viele Kulturschätze zu entdecken. «Die meisten Leute schauen sich das Programmheft vorher genau an und entscheiden vorab, wo sie hingehen», berichtet Scheufele.
Besuchen lässt sich die Museumsnacht am besten ganz klimafreundlich per öffentlichem Verkehr, zumal der Eintritt zur Museumsnacht den gratis Transport mit den ÖV-Netzen Ostwind (CH) und VHB (DE) einschliesst. Die zahlreichen Kulturorte sind mit Zug und Bus gut angebunden, und es fahren, wo nötig, zusätzliche Shuttle-Busse. Das einzige wenig ökologische, aber dafür kulturell umso schönere Transportmittel sind in dieser Nacht die Oldtimer, die als «Museum auf Rädern» die Besucher innerhalb von Singen von einem Kulturort zum nächsten bringen. Damit die Museumsnacht mit ihren vielen Kulturhighlights so reibungslos klappt, sind die Organisatoren auf beiden Seiten der deutsch-schweizerischen Grenze monatelang mit der Planung beschäftigt. Ideen werden gesammelt, neue Kulturevents ins Programm aufgenommen, Catering und Transport geplant und der Zeitablauf minutiös abgestimmt. Oder wie es Catharina Scheufele zusammenfasst: «Nach der Museumsnacht ist vor der Museumsnacht.»
Inken De Wit
- 5000 Besucher
- 100 Kulturschaffende
- 80 Kulturangebote
- 11 Ortschaften
- 2 Länder
- 1 Nacht
Museumsnacht
Hegau-Schaffhausen
Samstag, 14. September 2019
17.00 Uhr bis 24.00 Uhr
Eintritt: CHF 12 / Euro 10 (Museumsnacht-Bändel)
Kinder von 6 bis 15 Jahren erhalten Gratisbändel
Der Eintritt berechtigt zur kostenlosen Fahrt mit den Netzen Ostwind (CH), Zonen 810 bis 848, und VHB (DE) von 16.00 Uhr bis Betriebsende (inkl. Nachtzuschlag CH)
Vorverkauf ab 26. August in fast jeder teilnehmenden Gemeinde