Schwimmen, Velo fahren, laufen: Der Schaffhauser Triathlon verlangt den Athletinnen und Athleten einiges ab. Rund 1000 Teilnehmende stellen sich am Sonntag, 11. August 2019, der Herausforderung.

Er gilt als der älteste Triathlon der Schweiz – doch genau genommen stimmt das so nicht. Schliesslich ist die seit nunmehr 35 Jahren stattfindende Veranstaltung ein schweizerisch-deutscher Sportevent. Vor allem Büsingen ist voll in den Triathlon eingebunden, hier war bisher sogar immer der Startplatz. Erstmals werden die Athleten in diesem Jahr beim Schaffhauser Salzstadel an den Start gehen. «Das Gelände, auf dem wir bisher gestartet sind, wechselt den Eigentümer, sodass eine andere Lösung gesucht werden musste», erläutert Markus Möll, Bürgermeister von Büsingen. Die Radstrecke führt jedoch weiterhin durch Büsingen, und die Teilnehmenden der Langstrecke schwimmen von Büsingen aus durch den Rhein.

Markus Möll (l.) und Marcel Zürcher am Rheinufer
Markus Möll (l.) und Marcel Zürcher am Rheinufer

Grenzenloses Sportvergnügen

Damit der Triathlon reibungslos vonstattengehen kann, arbeiten die Schweizer und deutschen Behörden eng zusammen, und es werden verschiedene Genehmigungen erteilt. «Zum Beispiel ersetzt die Startnummer gewissermassen die ID-Karte, so dass die Sportlerinnen und Sportler an diesem Tag keinen Ausweis bei sich tragen müssen», sagt Marcel Zürcher, Präsident des Organisationskomitees (OK). Tatsächlich überqueren die Teilnehmenden etliche Male die Grenze. «Offiziell sind es bei der Langstrecke drei, bei der Kurzstrecke zwei Grenzübertritte», erklärt Marcel Zürcher. «Doch je nachdem, welche Strömungen jemand im Rhein wählt, können es deutlich mehr sein, da die Grenze mitten im Fluss verläuft.» Bei Büsingen befindet sich sogar ein offizieller Grenzstein (Hattinger Stein) im Rhein, dessen Position jährlich von Polizeitauchern überprüft wird. «Auf politischer und rechtlicher Ebene spielt die Grenze, die ja sogar EU-Aussengrenze ist, eine Rolle, aber beim Schaffhauser Triathlon oder im täglichen Miteinander spürt man sie nicht», betont Markus Möll.

Rund 1000 Athleten kämpfen sich bis zum Ziel durch
Rund 1000 Athleten kämpfen sich bis zum Ziel durch

Etabliert seit 1984

Der Sportverein KJS Schaffhausen wollte 1984 sein 100-Jahr-Jubiläum mit einer besonderen Veranstaltung feiern. «Peter Rüegg, ein Sportlehrer an der Kantonsschule von Schaffhausen, hatte die Idee mit dem Triathlon», erzählt Zürcher. Rüegg hatte die Sportart bei einer USA-Reise kennengelernt und konnte die Schaffhauser dafür begeistern. 1984 nahmen bei der ersten Austragung 275 Athleten teil. Inzwischen sind es gut 1000. «Vor allem die Kids-Kategorie ist in den vergangenen fünf Jahren auf etwa 80 Teilnehmende gewachsen, was uns sehr freut», berichtet der OK-Präsident. Das Komitee ist das ganze Jahr über mit den Vorbereitungen beschäftigt. «Es ist eine rollende Planung.» Stets gibt es Neuerungen. 2019 wird es beispielsweise in der Festwirtschaft erstmals nur Getränke in wiederverwendbaren Glasflaschen geben, um den Abfall zu reduzieren. Generell gehen die Veranstalter sorgsam mit Strom und Wasser um. Ein Computer, die Beschallungsanlage, die Festwirtschaft für Zuschauer und Athleten sowie einige wenige Stände benötigen Strom. «Für die Finisher-Verpflegung haben wir Schaffhauser Äpfel, und fast alle Zutaten für das Essen stammen von regionalen Zulieferern», sagt Zürcher. Einzig der Energieverbrauch der Athleten selbst ist hoch. «Das können schon 3000 Kilokalorien sein – was etwa zehn Hamburgern entsprechen würde.»

Inken De Wit

Kategorien

SN-Kidstriathlon
(U 10, U 12)
50 m schwimmen
1,8 km Velo fahren
1 km laufen

SN-Jugendtriathlon
(U 14, U 16)
etwa doppelte Distanz
der Kids-Distanz

Erwachsenentriathlon Kurzdistanz
1,2 km schwimmen
35,4 km Velo fahren
8,2 km laufen

Erwachsenentriathlon Langdistanz
etwa doppelte Kurzdistanz

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